Es fällt Ihnen schwer zu entscheiden, ob Ihr Unternehmen eine Multi-Cloud- oder eine Hybrid-Cloud-Umgebung nutzen soll? Sie sind damit nicht allein. Jede der beiden Optionen hat ihre Vor- und Nachteile – die Entscheidung, welche die beste Lösung für Ihre speziellen Anforderungen ist, gestaltet sich oft schwierig. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die wichtigsten Unterschiede zwischen der Multi-Cloud- und der Hybrid-Cloud-Konfiguration vor – damit Sie genau wissen, welche Lösung für Ihr Unternehmen die richtige ist.
Was ist eine Multi-Cloud?
Der Name verrät es bereits: Bei einer Multi-Cloud handelt es sich um die Nutzung mehrerer Cloud-Dienste. Viele dieser Cloud-Dienste sind öffentlich zugänglich und stammen oftmals von vielen verschiedenen Cloud-Anbietern. Ein Anwendungsfall für eine Multi-Cloud wäre beispielsweise ein Unternehmen, das Amazon Web Services (AWS) für seinen Computerbedarf, Microsoft Azure für seinen Speicherbedarf und Google Cloud Platform (GCP) für seine Bedürfnisse im Bereich des maschinellen Lernens nutzt. Durch die Multi-Cloud kann ein Unternehmen mehr als einen Anbieter für seine geschäftskritischen Anwendungen und Daten nutzen. Einige Vorteile der Multi-Cloud sind:
- Erhöhte Flexibilität und Agilität
- Mehr Möglichkeiten zum Speichern von Daten
- Einfachere Bewältigung von Datenverkehrsspitzen
Der wichtigste Vorteil einer Multi-Cloud-Strategie ist die Tatsache, dass Sie beim Ausfall eines Cloud-Dienstes auf einen anderen Cloud-Anbieter zurückgreifen können. Allerdings kann die Multi-Cloud die IT-Infrastruktur eines Unternehmens auch komplexer machen. Beispielsweise muss ein Unternehmen dadurch mehrere Anmeldeinformationen, Abrechnungsvereinbarungen und Service-Level-Agreements verwalten. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass die Daten bei allen Cloud-Anbietern ordnungsgemäß gesichert und synchronisiert werden. Unternehmen, die sich für diese Option entscheiden, profitieren von einem Datenverwaltungsdienst.
Was ist eine Hybrid-Cloud?
Die Hybrid-Cloud hingegen ist eine Mischung aus beidem. Bei einer hybriden Cloud-Lösung werden zwei oder mehr Clouds miteinander verbunden, um eine einzige integrierte Umgebung zu schaffen. Bei Hybrid-Clouds kann es sich entweder um eine öffentliche Cloud oder um eine private Cloud handeln. Eine öffentliche Cloud ist eine Cloud, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Sie kann von jedem genutzt werden. Eine private Cloud wird ausschließlich von einer Person oder einem Unternehmen genutzt. Diese Strategie kann von Unternehmen aus folgenden Gründen gewählt werden:
- Einfachere Verwaltung und Instandhaltung
- Erhöhte Sicherheit und Datenschutz
- Mehr Flexibilität und Skalierbarkeit
- Langfristig niedrigere Kosten
Ein Beispiel für eine Hybrid-Cloud wäre ein Unternehmen, das eine private Cloud für sensible Daten und Anwendungen nutzt sowie eine öffentliche Cloud für weniger kritische Daten und Anwendungen.
Architekturunterschiede zwischen der Hybrid-Cloud und der Multi-Cloud
Es gibt einige Unterschiede in der Architektur zwischen Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Konfigurationen. Der auffälligste Unterschied besteht darin, dass eine Hybrid-Cloud aus mehreren Clouds besteht, während sich eine Multi-Cloud-Umgebung aus mehreren Cloud-Diensten zusammensetzt. Hinzu kommt, dass die Clouds, die in einer Hybrid-Cloud verwendet werden, meist in irgendeiner Weise miteinander verbunden sind – die Clouds in einer Multi-Cloud-Umgebung hingegen sind normalerweise nicht miteinander verbunden.
Auf diese Weise können IT-Manager mit einer Hybrid-Cloud mehrere Clouds über ein einziges Dashboard verwalten. Bei einer Multi-Cloud-Umgebung hingegen werden die von den einzelnen Clouds angebotenen Dienste separat verwaltet, auch wenn Daten zwischen ihnen ausgetauscht werden müssen.
Hybrid-Cloud vs. Multi-Cloud: Wofür sollten sich Unternehmen entscheiden?
Die Frage, ob Hybrid-Cloud oder Multi-Cloud, hängt von mehreren Faktoren ab. Zu diesen zählen:
Die Kosten
Sowohl bei der Hybrid-Cloud als auch bei der Multi-Cloud müssen Unternehmen einige Kostenaspekte berücksichtigen. Eine Hybrid-Cloud kann teurer sein als eine herkömmliche Infrastruktur vor Ort, da sowohl lokale als auch öffentliche Cloud-Ressourcen genutzt werden müssen. Die Multi-Cloud kann kostengünstiger sein als die Hybrid-Cloud, da sich Unternehmen für jede Workload die kostengünstigste öffentliche Cloud aussuchen können.
Die Sicherheit
Die Sicherheit der Hybrid-Cloud hängt sowohl von den Sicherheitsmaßnahmen vor Ort als auch von denen der öffentlichen Cloud ab. Die Sicherheit von Multi-Clouds hingegen basiert ausschließlich auf den Sicherheitsmaßnahmen der einzelnen öffentlichen Clouds.
Der Vorteil der Hybrid-Cloud besteht darin, dass die Sicherheitsmaßnahmen an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens angepasst werden können. Die Verwaltung von Multi-Clouds wiederum kann aus sicherheitstechnischer Sicht schwieriger sein, da jede öffentliche Cloud ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen hat. Grundsätzlich ist die Hybrid-Cloud sicherer als die Multi-Cloud, da sie mehr Flexibilität und Kontrolle über die Sicherheitsmaßnahmen bietet.
Das IT-Management und die Cloud-Instandhaltung
Im Hinblick auf die IT-Verwaltung und die Instandhaltung der Cloud verfügen die Hybrid-Cloud und die Multi-Cloud jeweils über ihre eigenen Stärken und Schwächen. In der Regel ist die Hybrid-Cloud teurer und komplexer zu verwalten als die Multi-Cloud, dafür bietet sie aber mehr Flexibilität hinsichtlich der Frage, welche Anwendungen und Workloads auf welcher Plattform ausgeführt werden können. Die Multi-Cloud ist dagegen meist kostengünstiger und einfacher zu verwalten als die Hybrid-Cloud, doch ist sie unter Umständen in Bezug auf die Platzierung von Anwendungen und Workloads nicht so flexibel.
Für welche Lösung sollten Sie sich also entscheiden? Dies hängt ganz von Ihren spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen ab. Wer maximale Flexibilität bei der Platzierung von Anwendungen und Workloads benötigt, ist mit einer Hybrid-Cloud möglicherweise besser bedient. Diejenigen, die Kosteneinsparungen und eine einfache Verwaltung bevorzugen, sollten sich für die Multi-Cloud entscheiden.
Cloud-Migration
Bei einem Vergleich von Hybrid-Cloud und Multi-Cloud sind die Faktoren zu betrachten, die die Cloud-Migration beeinflussen. Zu den wichtigsten Vorteilen der Multi-Cloud gehört die Möglichkeit, für jede Aufgabe den richtigen Anbieter zu wählen. So lassen sich Effizienz und Leistung steigern und die Kosten senken. So könnten Sie zum Beispiel einen öffentlichen Cloud-Anbieter für Speicher- und Rechenaufgaben nutzen und einen privaten Cloud-Anbieter für sensible Daten. Auch eine Migration zwischen Clouds kann mit einer Multi-Cloud einfacher sein. Bei der Hybrid-Cloud sind Sie an einen einzigen Anbieter gebunden – eine Migration zu einem anderen Anbieter kann sich daher als problematisch erweisen.
Entscheidende Faktoren bei der Wahl einer Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie
Zuverlässigkeit
Beide Strategien, Hybrid-Cloud und Multi-Cloud, haben in Bezug auf die Zuverlässigkeit ihre eigenen Vor- und Nachteile. Mit einer Hybrid-Cloud haben Unternehmen die Möglichkeit, einige Anwendungen und Daten lokal bereitzustellen, während andere Anwendungen und Daten in der Cloud gespeichert werden. Dies kann hilfreich sein für Unternehmen, die sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten machen oder die einen schnelleren Zugriff auf bestimmte Anwendungen wünschen. Wenn jedoch die Infrastruktur vor Ort ausfällt, ist das gesamte Unternehmen betroffen.
Bei der Multi-Cloud hingegen sind die Daten und Anwendungen über mehrere Clouds verteilt. Das kann hilfreich sein für Unternehmen, die ihre Daten immer verfügbar haben wollen oder die die Vorteile verschiedener Preisoptionen von verschiedenen Anbietern nutzen wollen. Doch die Verwaltung von mehreren Clouds kann kompliziert sein und zu höheren Kosten führen, wenn sie nicht ordnungsgemäß ausgeführt wird.
Anbieterbindung
Sowohl bei Hybrid-Cloud- als auch bei Multi-Cloud-Strategien kann es zu einer Anbieterbindung kommen. Bei einer Hybrid-Cloud sind die Unternehmen in der Regel an den Anbieter gebunden, den sie für ihre lokale Infrastruktur gewählt haben. Auch eine Multi-Cloud-Strategie kann zu einer Anbieterabhängigkeit führen – vor allem dann, wenn sich Unternehmen bei allen Cloud-Diensten auf einen einzigen Anbieter stützen. Problematisch wird es, wenn dieser Anbieter technische Schwierigkeiten hat oder seine Preise erhöht. Wenn Unternehmen eine Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie in Erwägung ziehen, sollten sie sich der potenziellen Anbieterabhängigkeit bewusst sein und die Risiken und Vorteile sorgfältig abwägen.
Erforderliche Ressourcen für Implementierung und Wartung
Hinsichtlich der für die Implementierung und Wartung erforderlichen Ressourcen stellen Hybrid-Cloud und Multi-Cloud unterschiedliche Anforderungen. Bei einer Hybrid-Cloud benötigen Unternehmen eine lokale Infrastruktur und das erforderliche Personal, um diese zu verwalten. Für eine Multi-Cloud ist keine Infrastruktur vor Ort erforderlich, allerdings müssen die Unternehmen über Mitarbeiter verfügen, die mit den verschiedenen Cloud-Anbietern und deren Verwaltung vertraut sind.
Lyve Cloud zur Erstellung einer Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebung
Und welche Cloud ist nun die beste für Ihr Unternehmen? Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab: Von Ihrem Budget, von der Bindung an einen bestimmten Anbieter und davon, wie viel technisches Know-how Sie im Haus haben.
Seagate Lyve Cloud fördert eine effektive Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebung, indem es Partnerschaften mit bestehenden Cloud-Anbietern zur Optimierung von Effizienz, Speicherkapazität, Benutzerfreundlichkeit und Kosten eingeht. Die Integration von Seagate Lyve Cloud in Ihre größere Cloud-Architektur bietet eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre Geschäftsanforderungen.
Sollten Sie noch nicht sicher sein, welche Option für Sie am besten geeignet ist, dann können wir Ihnen gerne dabei helfen. Wenden Sie sich an einen unserer Seagate Lyve Cloud-Experten und übermitteln Sie uns hier eine Anfrage. Gerne bieten wir Ihnen eine maßgeschneiderte Beratung auf Grundlage Ihrer spezifischen Geschäftsanforderungen.
